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Meine kleine Technikwelt

Alte Telefone an der FritzBox

(Beitrag aktualisiert am 30.09.2024)


Ein altes Telefon mit Wählscheibe (welche offiziell "Nummernschalter" heißt) ist in der heutigen Zeit schon etwas Besonderes, vor allem wenn dieses nicht nur als Dekoration im Zimmer stehen soll, sondern auch noch voll funktionsfähig ist.

Genau darum geht es in diesem Artikel.

Wie bekommt man alte Telefone aus den 1940er- bis 1980er-Jahren an einem modernen Internetanschluss - wie z.B. einem Glasfaseranschluss - zum Laufen? Technisch sind dabei verschiedene Hürden zu nehmen.


INHALTSÜBERSICHT:

  1. Das richtige Telefonkabel: Zunächst muss das Telefon überhaupt erst einmal anschließbar sein, man benötigt bei vielen alten Telefonen also ein neues Kabel oder man muss das vorhandene "umbauen".
  2. Anforderungen an den Router bzw. die Telefonanlage: Ist ein passendes Kabel vorhanden, müssen die Telefonanlage oder der Router auch das alte Impulswahlverfahren (IWV) beherrschen, damit das Telefon auch voll funktionsfähig ist.
  3. Alte Telefone mit Schauzeichen/A2-Schaltung: Darüber hinaus gibt es ein paar Besonderheiten zu beachten, wenn man ein altes Telefon mit einem Schauzeichen besitzt (z.B. ein FeTAp 615, 616, 795 oder 796) und dieses vollumfänglich nutzen möchte.
  4. Erdtaste benutzen in Verbindung mit einer Telefonanlage: Die Verwendung einer am Telefon vorhandenen Erdtaste ist in Verbindung mit heutigen Routern und Telefonanlagen nur unter ganz bestimmten Bedingungen möglich.
  5. Verschleiß- und Ersatzteile sowie Zubehör für alte Telefone: Ältere Telefone, vor allem wenn sie in stark gebrauchtem Zustand sind, können natürlich auch defekt sein. Doch das Gute ist, dass man alte Telefone relativ leicht wieder zum Laufen bekommt und reparieren kann. Eingegangen wird daher auch auf häufige Verschleiß- und Ersatzteile sowie Zubehör für alte Telefone und wie man sie einbaut.
  6. NEU: Münztelefone betreiben: Diese lassen sich auch an einem modernen Router betreiben, zumindest grundsätzlich. Möchte man den gesamten Funktionsumfang eines "Münzers" nutzen, bedarf es aber eines höheren Aufwandes.



1. Das richtige Telefonkabel


a) FeTAp 611 oder neuer

Wählscheibentelefone vom Typ eines FeTAp (Abkürzung für Fernsprech-Tisch-Apparat der Deutschen Bundespost, z.B. FeTAp 611-616, FeTAp 791-796) haben, wenn sie nicht bereits einmal auf neuere Telefonanlagen angepasst bzw. umgebaut wurden, eine Anschlussschnur, welche an beiden Enden meist einen drei- oder vieradrigen AS4-Stecker (bei Telefonen mit Schauzeichen dagegen einen siebenadrigen AS7-Stecker) zum Anschluss an das Telefon und zum festen Anschluss an die alte Verbinderdose (VDo4 / VDo7) im Haus aufweist (siehe nachfolgendes Bild 1 mit einem AS4-Stecker an beiden Enden der Anschlussschnur):


Die vieradrigen Kabel (AS 4) haben meist die Farben weiß, braun, grün (und gelb). Die siebenadrigen Kabel mit AS7-Steckern haben die Farben weiß, braun, grün, gelb, grau, blau und rot (siehe nachfolgendes Bild 2).



In der heutigen Zeit können diese Kabel ohne Anpassungen nicht mehr genutzt werden, da in den allermeisten Haushalten keine Verbinderdosen mehr verbaut sein dürften, sondern modernere TAE-Anschlussdosen oder nur noch RJ45-Netzwerkanschlüsse.

Zudem läuft die Festnetztelefonie mittlerweile nahezu flächendeckend über VoIP, also über das Internet, weshalb die Telefongeräte über einen Router (wie die FritzBox) angeschlossen werden müssen und nicht unmittelbar an die erste TAE-Anschlussdose des Hauses.

Der geräteseitige Stecker zum Anschluss an das Telefon (also AS4-/AS7-Stecker) kann in seinem Ursprungszustand verbleiben. Nur das andere Ende der Anschlussschnur, welche zum Anschluss an die FritzBox dient, muss - wenn man nicht das ganze Kabel austauschen möchte - leicht umgebaut werden.

Dazu entfernt man die routerseitige AS4/AS7-Steckverbindung (also den weißen Plastikstecker) vorsichtig mit einem kleinen, feinen Schraubenzieher (diesen in den kleinen Zwischenraum an den Seitenrändern des Steckers drücken und den Stecker damit aufhebeln, siehe die Abbildung des AS7-Steckers in Bild 2). Hat man den Stecker geöffnet, kommen die entsprechenden Aderenden zum Vorschein, die mit einem Steck-Kabelschuh versehen sind. Diese unbedingt an den Adern belassen! Mit einem steckbaren TAE-F-Stecker können diese Kabelschuhe einfach an die Anschlussfahnen des TAE-Steckers aufgesteckt werden, ganz ohne Löten oder besonderes Werkzeug! Dabei handelt es sich um den Rutenbeck TAE-Steckerbausatz steckbar TAE TS-F. Wichtig ist, dass die passenden Aderfarben auf die richtige Steckfahne des Steckerbausatzes aufgesteckt werden. Hält man den Steckerbausatz so, dass der Stecker nach links zeigt (wie auf dem Foto unter dem o.g. Link zu sehen), dann ist die Nummerierung wie folgt (von oben nach unten):

(V) (R)

 3    4

 2    5

 1    6

V steht für die Vorderseite (also die auf dem Foto zu sehende Seite), R für die Rückseite des Steckerbausatzes (auf dem Foto nicht zu sehen). Die 3 bzw. 4 Adern eines AS4-Steckers sind dann wie folgt aufzustecken:

1 = weiß (La = a-Ader); 2 = braun (Lb = b-Ader); 3 = grün (W = Wecker); 4 = gelb (E = Erde); 5 und 6 sind unbelegt. Wichtig sind hier vor allem weiß und braun.

Zur Umrüstung eines AS7-Steckers ist hiervon abweichend wie folgt aufzustecken:

1 = grün (La); 2 = gelb (Lb); 3 = grau (W); 4 = blau (E); 5 = braun (b2 = b-Ader für Zweitapparat in A2-Schaltung, siehe unten unter 3.); 6 = weiß (a2 = a-Ader für Zweitapparat in A2-Schaltung); die rote 7. Ader des AS7-Steckers wird nicht benötigt und kann irgendwo im Steckerbausatz versteckt werden.

Danach muss der Steckerbausatz mit der Abdeckkappe verschlossen werden. Bitte dabei vorsichtig vorgehen, um keine Ader einzuquetschen. Sodann kann man das alte Telefon über den selbst zusammengebauten TAE-Stecker, ggf. mit einem Adapter TAE/RJ11, in einen passenden Anschluss der FritzBox oder der Telefonanlage stecken (hierzu unbedingt noch unten unter Punkt 2. bezüglich der Anforderungen an die FritzBox bzw. der Telefonanlage lesen).


Traut man sich dagegen nicht zu, die AS4-Anschlussleitung des alten Telefons umzubauen und mittels eines TAE-Adapters weiter zu nutzen, benötigt man alternativ ein neues Telefonkabel. Für AS7-Anschlussleitungen gibt es dagegen keine fertigen AS7/TAE-Kabel, die man käuflich erwerben könnte. Hier muss man also nach obiger Anleitung den TAE-Stecker zwingend selbst anbringen.

Für "normale" bisherige AS4-Stecker muss es sich um ein AS4/RJ11-Telefonkabel oder ein AS4/TAE-Telefonkabel handeln. An einem Ende haben diese einen AS4-Stecker, der im Inneren des Telefons einfach aufgesteckt wird, und am anderen Ende entweder einen RJ11- oder TAE-Stecker für den Router. Welches der beiden Kabelvarianten man wählt, hängt davon ab, welchen Router man nutzt und welcher Anschluss dort noch frei ist. Die FritzBox hat in der Regel sowohl RJ11- als auch TAE-Anschlüsse.

Bei meinem FeTAp 791-1 nutze ich das Telefonkabel AS4 auf RJ11 (6P4C) Stecker 15m (Kab24).

Achtung: Das o.g. Kabel dieses Herstellers wies bei mir einen gravierenden Mangel auf, nämlich waren dort im AS4-Stecker zwei Adern vertauscht angebracht. Das Problem ließ sich jedoch durch einen kleinen Schraubenzieher, mit dem man die beiden betroffenen Kabel aus dem Stecker herauslösen und in der richtigen Reihenfolge wieder einsetzen kann, lösen. Näheres zu diesem Problem siehe den entsprechenden Thread im Telefon Forum, wo ich auf die Lösung des Problems gestoßen bin. Der dortige User hatte dasselbe Kabel wie ich gekauft, so dass ich davon ausgehe, dass es sich um einen Serienmangel des Kabels handelt.

Wer sich derartige Umbauten nicht zutraut, sollte besser ein Kabel von einem anderen Hersteller verwenden. Empfehlung für ein AS4/TAE-Kabel: Anschlussschnur AS4 / TAE in verschiedenen Längen, anthrazit oder grau (Telefonmanufaktur).

Um das alte Original-Telefonkabel am FeTAp 791-1 zu entfernen, muss man den Apparat aufschrauben. Auf der Unterseite sind vier Schrauben, die man lösen muss (siehe rote Kreise in Bild 3).

HINWEIS:  Das Öffnen des Telefonapparats geschieht auf eigene Gefahr! Wer sich derartiges nicht zutraut, sollte die Finger davon lassen und einen Fachmann beauftragen!


Bild 3:


Ist der Apparat offen, befindet sich der AS4-Anschluss für das Telefonkabel oben links (siehe roter Kreis in Bild 4). Man kann den vorhandenen AS4-Stecker vorsichtig abziehen und das neue Kabel am AS4-Anschluss entsprechend aufstecken. Anschließend vor dem Zuschrauben des Telefons das Einhängen des Kabels in die Zugentlastung nicht vergessen.


Bild 4:


Bei anderen Telefonen aus dieser Zeit (DFeAp 322, FeTAp 611) sieht es Innen meist ähnlich aus, die Verschraubung des Geräts kann natürlich abweichen.

Das andere Ende des Kabels wird mittels RJ11- oder TAE-Stecker an die jeweilige Telefonanlage oder direkt am Router angeschlossen.


b) W48 und W49

Anschlusskabel für diese Nachkriegstelefone haben keine AS4- bzw. AS7-Stecker, sondern Kabelschuhe an ihren Enden, die im Telefon und in einer speziellen Anschlussdose (z.B. Klemmdose W32) angeschraubt werden (siehe Bilder 5 und 6). Zum Anschluss an einen Router oder eine Telefonanlage müssten die Kabelschuhe am zur Telefondose führenden Ende des Kabels entfernt und die Adern an einen TAE-Steckbausatz angelötet werden. Deutlich einfacher ist es in diesem Fall somit, direkt ein passendes Kabel mit TAE- oder RJ11-Stecker zu kaufen.

Entsprechende Kabel gibt es bei Fernsprechtechnik und bei der Telefonmanufaktur.


Bild 5:


Bild 6:



2. Anforderungen an den Router bzw. die Telefonanlage

Alte Telefone, vor allem mit Nummernschalter, aber auch mit Tastwahlblock wie das Micky Maus Telefon (DFeAp 322, siehe Bild 7), funktionieren nur über das sog. Impulswahlverfahren (IWV).

Die Telefonanlage oder der Router müssen daher IWV-fähig sein! Sind sie es nicht, kann man das alte Telefon zwar noch zum Annehmen von Telefonaten verwenden (es klingelt also), jedoch funktioniert dann das eigene Heraustelefonieren, also das Wählen, nicht.

Viele ältere FritzBoxen unterstützen das IWV noch offiziell, z.B. die FritzBox 7170. Diese FritzBox kann man auch hinter einem modernen Router im Client-Modus betreiben (nähere Informationen hierzu im Artikel Routerstandort im Haus, Kapitel 3.) und dort das alte Telefon anschließen.

Die neueren FritzBox-Modelle wie die 7490 oder 7590 unterstützen IWV nicht mehr - jedenfalls nicht offiziell. Das heißt, es kann funktionieren, es kann aber auch nicht funktionieren. Eine hundertprozentige Funktionsgarantie bei neueren Routern gibt es nicht. Hier gilt daher: Ausprobieren!

Funktioniert das alte Telefon an dem aktuellen Router trotz korrekter Konfiguration (Anschluss, siehe oben; Zuweisung der Rufnummer, siehe Kapitel Telefonie einrichten) nicht, besitzt man auch keine alte FritzBox und möchte man auch keine gebrauchte FritzBox käuflich erwerben, hilft in diesen Fällen ein IWV/MFV-Konverter, z.B. von der Firma Reiner. Dieser wird einfach zwischen FritzBox oder Telefonanlage und dem alten Telefon gesteckt und wandelt die Wählimpulse des alten Telefons in das modernere Mehrfrequenzwahlverfahren (MFV) um. Dieses wird von allen gängigen Telefonanlagen und Routern "verstanden". Nachteil dieser Lösung ist der relativ hohe Preis des Konverters und die Tatsache, dass die umgewandelten Mehrfrequenz-Tongeräusche beim Wählen deutlich im Hörer des alten Telefons zu hören sind. Wem es also auch um die Originalität beim Wählen geht, sollte statt eines Konverters daher lieber zur alten FritzBox im Client-Modus greifen.

Hier muss jeder für sich selbst entscheiden, welche Variante technisch und finanziell passt...



3. Alte Telefonapparate mit Schauzeichen/A2-Schaltung

Telefonapparate mit Schauzeichen wie der FeTAp 615, 616, 795 oder 796 wurden zu Bundespostzeiten in einer sog. A2-Schaltung zweier Telefonapparate eingesetzt. Zwei oder mehrere Telefonapparate durften nämlich damals nicht parallel an einer Hauptanschlussleitung angeschlossen werden. Die einzige Möglichkeit für Privathaushalte, mehr als ein Telefon zu nutzen, war die Verbindung über eine A2-Schaltung.

Das erste Telefon musste dabei besondere Ausstattungsmerkmale aufweisen, nämlich einen mit zusätzlichen Kontakten versehenen Gabelumschalter. Zudem musste der erste Apparat ein Schauzeichen haben, wenn sich die beiden Telefone nicht im Sichtbereich zueinander befanden, also z.B. in zwei unterschiedlichen Räumen aufgestellt waren. Denn hob man den Hörer des ersten Telefons (also des Schauzeichen-Apparates) ab, wurde automatisch das zweite, dahinter liegende Telefon abgeschaltet. Es durfte also immer nur mit einem Telefon telefoniert werden, wobei der erste Apparat bevorrechtigt war und der zweite nur genutzt werden konnte, wenn der erste nicht aktiv war.

Um dem Nutzer des Erstapparates eine aktive Nutzung des Zweitapparates zu signalisieren, wurde das Schauzeichen benötigt. Der Nutzer des ersten Apparates konnte so erkennen, dass am zweiten Telefon gerade telefoniert wird. Im folgenden Bild 8 sieht man den Ausschnitt eines FeTAp 796 mit "erregtem" Schauzeichen (rot/schwarz):


Am zweiten Apparat (in diesem Fall ein FeTAp 612) wurde in diesem Moment also telefoniert, zumindest wurde der Hörer des Zweitapparates abgenommen.


Wenn man ein Telefon mit Schauzeichen besitzt, kann es schon interessant sein, das Schauzeichen wieder zum Laufen zu bringen und zwei Apparate mit einer A2-Schaltung miteinander zu verbinden. Hierzu müssen folgende Voraussetzungen erfüllt sein:

  • Das erste Telefon muss einen veränderten Gabelumschalter haben und ein Schauzeichen besitzen. Dies trifft z.B. auf die FeTAp 615, 616, 795 und 796 zu.
  • Als zweites Telefon kann ein ganz normaler FeTAp mit Standardausstattung eingesetzt werden, z.B. FeTAp 611, 612, 791, 792.
  • Wichtig: Am Erstapparat muss ein AS7-Kabel mit entsprechendem AS7-Stecker angebracht sein, ein AS4-Stecker auf dem AS7-Anschluss des Telefons reicht für eine A2-Schaltung nicht aus. Am anderen Ende des Kabels (router- bzw. telefondosenseitig) ist der AS7-Stecker durch einen TAE-Stecker zu ersetzen (siehe oben unter 1.).
  • Im Erstapparat befindet sich auf der Platine eine Brücke, die mit A1-A2-A3 (FeTAp 7xx) bzw. A3-A1-A2 (FeTAp 61x) bezeichnet ist. Um dem Apparat zu signalisieren, dass er im A2-Betrieb arbeiten soll, muss die Brücke von A1-A2 (FeTAp 7xx)/A3-A1 (FeTAp 61x) im Einzelbetrieb auf A2-A3 (FeTAp 7xx)/A1-A2 (FeTAp 61x) im A2-Betrieb umgesteckt werden (bei anderen Apparaten kann die Brückenbezeichnung nochmals abweichen; siehe Bild 9 vom FeTAp 796 mit der Brücke auf A1-A2 vor der Umstellung auf A2-Betrieb).
  • Die Anschlussleitung des Zweitapparats muss mit mindestens drei Adern im Telefon am AS4-Anschluss angeschlossen sein (1, 2 und 3 für die Weckerleitung).
  • Beide Apparate verbindet man am besten über zwei TAE-NFN oder -NFF-Dosen. An die erste Dose (TAE-F) steckt man den TAE-Stecker des Erstapparates, an eine TAE der zweiten Dose (TAE-F) den TAE-Stecker des Zweitapparates.
  • Zwischen den beiden TAE-Dosen ist ein (vieradriges) Telefonkabel zu verlegen, welches sich nach Möglichkeit gut verarbeiten lässt (auf gute Qualität achten, nicht zu dünn und nach Möglichkeit starre, nicht flexible Adern). Dabei sind die Adern des Telefonkabels wie folgt in den beiden TAE-Dosen anzuschließen (die Amtsleitung a und b kommt z.B. von der FritzBox 7170 über ein gesondertes, mindestens zweiadriges Telefonkabel an die erste TAE):


(TAE 1)
(TAE 2)
(Amt a) --- 1

(Amt b) --- 2



3 --- 3    (Wecker)


4 --- 4    (Erde, nur erforderlich bei Erdtasten, siehe unten Kapitel 4.)


5 --- 2    (b2)


6 --- 1    (a2)


Wichtig ist vor allem, dass zwischen der ersten und der zweiten TAE die Weckerleitung (3) miteinander verbunden ist, denn ansonsten klingelt der Erstapparat bei eingehenden Anrufen nicht, sondern nur der Zweitapparat. Außerdem muss darauf geachtet werden, dass die Amtsleitung an der 1. TAE richtig herum angeschlossen wird (a an 1, b an 2), weil ansonsten Funktionsstörungen auftreten können.


Geht ein Telefonat ein, klingeln beide Apparate und das Gespräch kann von beiden Apparaten angenommen werden. Nimmt der Nutzer des 1. Apparats den Hörer ab, ist das 2. Telefon stillgelegt, mit diesem kann während dieser Zeit also auch nicht telefoniert werden. Nimmt der Nutzer des 2. Apparats den Hörer ab, wird am 1. Telefon das Schauzeichen aktiviert. Nimmt der Nutzer des 1. Apparats den Hörer danach trotzdem ab, kann dieser mit dem Anrufer weitertelefonieren und das 2. Telefon ist wieder abgeschaltet. Das Gespräch wird somit faktisch vom 2. auf den 1. Apparat weitergegeben. Aber auch eine Weitergabe vom 1. auf den 2. Apparat ist möglich: Fordert man den Nutzer des 2. Apparats während eines laufenden Gesprächs am 1. Apparat quasi durch Zuruf auf, den Hörer abzunehmen und das Gespräch zu übernehmen, bewirkt das Auflegen am 1. Apparat (wichtig: nach Aufnahme des Hörers am 2. Apparat), dass das Gespräch am 2. Apparat fortgesetzt werden kann.



4. Erdtaste benutzen in Verbindung mit einer Telefonanlage

Viele alte Telefone besitzen eine zusätzliche Taste, meist rechts unterhalb des Nummernschalters oder des Tastwahlblocks. Hierbei handelt es sich bei Telefonen der Modellreihen W48/49, FeTAp 61, 75 und 79 meist um eine sog. Erdtaste (siehe auch das Bild vom grauen FeTAp 612-2 ganz oben auf dieser Seite); häufig wird diese auch Rückfragetaste genannt. Diese stellt eine elektrische Verbindung mit dem Erdleiter her (dieser ist bei AS4-Steckern gelb, bei AS7-Steckern blau, siehe oben Kapitel 1. bei der Verkabelung eines alten Telefons). Die Erdtaste diente in Nebenstellenanlagen dazu, mit dem Teilnehmer eines weiteren an der Nebenstellenanlage angeschlossenen Telefons Rückfrage zu halten. Hat z.B. ein externer Anrufer eine bestimmte Nebenstelle in einer Nebenstellenanlage angerufen, konnte der Nutzer der Nebenstelle den externen Anrufer mittels der Erdtaste in eine Warteschleife legen und während dessen eine Rückfrage bei einem anderen an der Nebenstellenanlage angeschlossenen Teilnehmer halten; auch war über die Erdtaste eine Weitergabe des externen Gesprächs auf einen anderen Nebenstellenteilnehmer möglich.

Durch die Weiterentwicklung der Technik bei Telefonen, Telefonanlagen und Routern ist eine spezifische Erdtaste heute nicht mehr gebräuchlich, allerdings gibt es auch an modernen Telefonen meist eine R-Taste mit ähnlicher Zielrichtung wie bei der Erdtaste. Wer alte Telefone mit Erdtaste besitzt wird zudem festgestellt haben, dass beim Drücken der Erdtaste meist nichts passiert. Der Grund ist relativ simpel: Das alte Telefon selbst kann nicht wissen, was dann passieren soll; vielmehr muss die Telefonanlage das Drücken der Erdtaste am Telefon verarbeiten können, also unterstützen. Entscheidend ist somit immer das Zusammenspiel zwischen Telefonanlage und altem Telefon mit Erdtaste. Nur wenn beides zueinander passt, kann man die Erdtaste auch heute noch nutzen.

Das Problem: Die allermeisten modernen Router und Telefonanlagen können - selbst wenn sie das IWV beherrschen - mit dem Drücken einer Erdtaste nichts anfangen. So beherrscht insbesondere die FritzBox die Erdtaste nicht. Will man also die Erdtaste nutzbar machen, ist eine spezielle Telefonanlage erforderlich, die mit dem IWV und der Erdtaste kompatibel ist. Solche sind in der heutigen Zeit rar gesät; man muss meist auf gebrauchte, ältere Telefonanlagen zurückgreifen. Hier gibt es neben teureren Modellen solche, die relativ erschwinglich zu haben sind. Meine Empfehlung ist hier eine Eumex 208 oder 209 von der Telekom, die es gebraucht, aber generalüberholt ab etwa 35 € vereinzelt noch zu kaufen gibt. Es handelt sich hierbei um eine ISDN-Telefonanlage, die an den S0-Anschluss des Routers, z.B. der FritzBox, angeschlossen wird. Wichtig: Die Eumex 208 und 209 unterstützen keine spontane Amtsholung und kein CLIP (Rufnummernanzeige) von eingehenden Anrufen. Möchte man eine externe Nummer anrufen, muss also zunächst immer die 0 vorgewählt werden. CLIP spielt bei eingehenden Anrufen für alte Telefone meist ohnehin keine Rolle, da diese kein Display besitzen, auf denen die Nummer angezeigt werden könnte. Soll an die Eumex allerdings zusätzlich auch ein neueres Telefon mit CLIP-Funktion angeschlossen werden, sollte diese Einschränkung berücksichtigt werden. Ausgehendes CLIP funktioniert hingegen, d.h. einem Angerufenen (welcher von einem an der Eumex angeschlossenen Telefon angerufen wird) wird die (Eumex-)Rufnummer übermittelt.


Die Einrichtung erfolgt stichwortartig wie folgt:

  • Benötigt wird ein Router mit S0-, also ISDN-Anschluss, z.B. eine FritzBox 7590, 7490, 7390 oder 7170.
  • Die Eumex wird mit dem beiliegenden ISDN-Kabel mit dem S0-Anschluss des Routers verbunden und im Router als ISDN-Telefonanlage eingerichtet, also die entsprechenden Rufnummern (MSN) zugewiesen.
  • Die Telefone, auch die mit Erdtaste, werden an den Schraubklemmen der Eumex angeschlossen (a/b). Dabei empfiehlt es sich, zwischen der Eumex und den alten Telefonen TAE-NFN oder TAE-NFF-Telefondosen zu setzen, die mit einem geeigneten, mindestens dreiadrigen Telefonkabel (Leitungen a, b und Erde, siehe oben Kapitel 3. - A2-Schaltung) mit den Schraubklemmen der Eumex verbunden werden. Die Erdleitung ist dabei in der Eumex an der Schraubklemme "BE" (Betriebserde) anzuschließen. Die alten Telefone können dann einfach mit einem TAE-Stecker an die Telefondosen angeschlossen werden.
  • Das Stromkabel der Eumex in eine Steckdose stecken.
  • Am schwierigsten ist es jetzt, die Eumex zu konfigurieren, insbesondere mehreren an der Eumex angeschlossenen Telefonen unterschiedliche Rufnummern (MSN) zuzuweisen. Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder über ein an der Eumex angeschlossenes (Tasten-)Telefon oder über einen PC. Die Möglichkeit der Programmierung über ein Telefon wird in der Betriebsanleitung der Eumex 208/209 näher beschrieben, die über die Telekom-Homepage nach wie vor heruntergeladen werden kann. Die Programmierung mit einem PC ist deutlich komfortabler, setzt aber mehrere Dinge voraus: Benötigt wird ein serielles Kabel (RS232 - liegt der Eumex in der Regel bei) und am PC entsprechend ein serieller RS232-Anschluss, was heutige PCs meist nicht mehr haben. Hier kann ein USB-RS232-Adapter helfen, wobei nicht jeder mit modernen Windows 10/11-PCs kompatibel ist. Empfehlung: https://www.service-soester.de/shop/USB-Adapter-Eumex-208-209-Datenkabel-Kabel-RS232-64bit-Windows-10. Schließlich ist das Ausführen einer speziellen Konfigurationssoftware, die unter dem Betriebssystem DOS laufen muss, erforderlich. Die Software selbst gibt es ebenfalls kostenlos auf der Homepage der Telekom, wobei darauf zu achten ist, ob die Eumex 208 die Anlagensoftware bis Version 1.5 oder ab Version 1.6 besitzt, weil es hier zwei unterschiedliche Konfigurationsprogramme gibt ; ebenso existieren verschiedene Konfigurationsprogramm-Versionen für die Eumex 209, je nach Anlagensoftware (Link). Am einfachsten lässt sich die Software auf einem Rechner mit Windows XP ausführen - hier reicht die Windows-Eingabeaufforderung bereits aus. Deutlich schwieriger gestaltet sich das Ausführen der Software auf einem modernen Rechner mit 64bit-Betriebssystem wie Windows 10 und 11. Hier lässt sich die Konfigurationssoftware nur mit dem kostenlosen Programm "DOSBox" ausführen. Eine genaue Anleitung hierzu findet sich unter o.g. Link für den empfohlenen USB-RS232-Adapter.
  • Sind der Router und die Eumex komplett eingerichtet, kann die Erdtaste verwendet werden. Die genaue Funktionsweise der Erdtaste an der Eumex ist in der o.g. Betriebsanleitung auf Seite 14 - Weitergabe eines Gesprächs - und Seite 25 - Rückfrage/Makeln - beschrieben.



5. Verschleiß- und Ersatzteile sowie Zubehör für alte Telefone

Alte Telefone aus Bundespostzeiten haben einen großen Vorteil: Sie sind sehr robust und deutlich langlebiger als heutige, moderne Telefone. Zudem haben Sie den großen Vorteil, dass die meisten Bauteile genormt und leicht austauschbar sind.

Dennoch können auch bei einem FeTAp (egal welches Modell) oder einem noch deutlich älteren W48 oder W49 einzelne Teile kaputt gehen. Die gängigsten Ersatzteile sind nach wie vor erhältlich, häufig in gebrauchtem, oft aber auch noch in unbenutztem (wenn auch nicht fabrikneuem) Zustand.

Muss man sich auf die Suche nach einem Ersatzteil machen, kann der große bekannte Online-Marktplatz mit den vier Buchstaben eine erste Anlaufstelle sein. Hier erhält man meist eine große Auswahl, sowohl gebrauchter als auch unbenutzter Ersatzteile. Das Angebot ist jedoch schwankend, nicht immer wird alles angeboten. Zudem sollte man sich anhand der Fotos einen guten Eindruck über den Zustand des Ersatzteils verschaffen, bevor man zuschlägt. Es gibt aber auch spezialiserte Händler, die Ersatzteile regulär im Angebot haben. Zu empfehlen sind hier die Telefonmanufaktur der Firma Friedrich Reiner sowie Fernsprechtechnik.de.


  • Telefonkabel / Anschlussschnur

Siehe hierzu meine obigen Ausführungen mit Kabelempfehlungen in Abschnitt 1.


  • Sprechkapsel

Bis in die 1970er-Jahre wurden in Telefonen meist Kohlesprechkapseln verwendet, die Kohlegranulat oder Kohlegrieß enthielten. Diese Bestandteile haben jedoch die Angewohnheit, relativ schnell zu verklumpen, was sich dadurch bemerkbar macht, dass ein Knacken oder Knistern aus der Hörkapsel zu hören ist, wenn man telefoniert. Kohlesprechkapseln sind in ihrer Lebensdauer daher begrenzt. Es ist äußerst wahrscheinlich, dass eine neue Sprechkapsel eingebaut werden muss, wenn man ein mehr als 30, häufig 40 Jahre oder noch älteres Telefon erwirbt, welches sich noch im Originalzustand befindet.

Wie stellt man nun fest, ob eine Kohlesprechkapsel verbaut ist? Zunächst kann man einfach den erwähnten Test vornehmen. Knackt oder knistert es beim Telefonieren, deutet dies stark auf eine nicht mehr korrekt funktionierende Sprechkapsel hin. Man sollte dann im Hörer nachsehen, welche Sprechkapsel verbaut ist. Am einfachsten funktioniert dies bei den FeTAp der 61er Baureihe und beim W48/W49, da hier sowohl Sprech- als auch Hörkapsel durch einfaches Abdrehen der Abdeckung am Hörer zugänglich sind. Etwas mehr Aufwand gibt es bei den Telefonen der 7er Baureihe (FeTAp 75 und 79). Hier muss man zwei Schrauben am Hörer entfernen und kann diesen damit öffnen.

Die Sprech- wie auch Hörkapseln der FeTAp-Modelle sind jeweils über zwei mit Kabelsteckschuhen versehenen Drähten der Hörerschnur verbunden (siehe nachfolgendes Bild 10). Wenn man die Kabelsteckschuhe vorsichtig abzieht, kann man anschließend die Kapseln entnehmen. Im W48 und W49 liegen die Kapseln dagegen mit bloßem Flächenkontakt in der jeweiligen Muschel und lassen sich leicht herausnehmen.


Bild 10:


Auf der Kapsel findet sich durch einen Aufdruck meist ein Hinweis auf die Art der eingebauten Kapsel. Taucht dort SK auf, handelt es sich um eine Sprechkapsel. Findet sich weiterhin eine Bezeichnung wie SK75 oder mph 72, handelt es sich um eine Kohlesprechkapsel. Diese haben in der Regel eine relativ prägnante, zierliche Bauform (siehe nachfolgende Bilder 11 und 12). Findet man dagegen die Abkürzung Ts, handelt es sich um eine modernere Transistorsprechkapsel, die nicht unter dem Problem der Verklumpung leidet.


Bild 11 (Siemens mph 72):


Bild 12 (Siemens mph 72):



Bevor man direkt eine neue Sprechkapsel kauft, kann man zunächst versuchen, die Verklumpung des Granulats bzw. Grießes nach Ausbau der alten Sprechkapsel vorsichtig durch Klopfen und Schütteln zu lösen und dadurch das Knacken bzw. Knistern zu beheben.

Hilft dies nicht, muss eine neue Sprechkapsel her. Zu empfehlen ist, nach Möglichkeit keine Kohlesprechkapsel mehr zu kaufen, sondern direkt eine modernere Transistorsprechkapsel. Diese hat keine begrenzte Lebensdauer wie die Kohlesprechkapsel und weist auch akustisch gute Eigenschaften auf; sie ist daher eindeutig zu bevorzugen.

Die Sprechkapseln gibt es meist in grün und in rot. Die Farbe gibt dabei die Lautstärkegruppe an (Grün: Standard; Rot: Laut). 

Folgende Sprechkapseln kann ich empfehlen:

- Für FeTAp 61/75/79 (Steckkontakte): Transistorsprechkapsel SK80Ts (Telefonmanufaktur)

- Für W48/49 (Flächenkontakte): Transistorsprechkapsel AKG DKO48 rot oder grün (Telefonmanufaktur) oder Kohlesprechkapsel neu (Fernsprechtechnik)

Behebt auch eine neue Sprechkapsel das Problem mit dem Knacken/Knistern nicht, kann auch ein Defekt der Hörerschnur vorliegen (siehe unten).


  • Hörkapsel

Hörkapseln gehen im Vergleich zu den Sprechkapseln deutlich seltener kaputt. Hört man nichts beim Telefonieren, sollte man daher zunächst prüfen, ob der Fehler nicht wo anders zu suchen ist.

Zunächst ist abzuklären, ob die beiden Adern der Hörerschnur an der Hörkapsel korrekt angebracht und die Hörerschnur ihrerseits korrekt im Telefon angeschlossen ist und keine Beschädigungen (Kabelbrüche etc.) aufweist (siehe unten). Schließlich sollte man prüfen, ob tatsächlich eine Hörkapsel und nicht versehentlich eine Sprechkapsel als Hörkapsel eingebaut ist. Finden sich auf der Kapsel die Abkürzungen HK und dyn, handelt es sich um eine dynamische Hörkapsel; eine solche sollte man auch verwenden.

Der Aus- und Einbau einer Hörkapsel erfolgt genauso wie bei der Sprechkapsel (siehe oben).

Folgende Hörkapseln kann ich empfehlen:

- Für FeTAp 61/75/79 (Steckkontakte): Dynamische Hörkapsel ZB Steckkontakt grün (Telefonmanufaktur)

- Für W48/49 (Flächenkontakte): Dynamische Hörkapsel ZB Fläche grün (Telefonmanufaktur) oder Hörkapsel gebraucht oder neu (Fernsprechtechnik)


  • Nummernschalter

Ein nicht mehr korrekt eingestellter Nummernschalter (also die Wählscheibe) erkennt man daran, dass es beim Wählen zu Falschwahlen kommt. Dies macht sich häufig dergestalt bemerkbar, dass mitten im Wählvorgang plötzlich nur noch ein "tut, tut, tut" zu hören ist, anstatt den Wahlvorgang korrekt abzuarbeiten. Eine andere Möglichkeit ist, dass eine andere Nummer als die tatsächlich gewählte vom Nummernschalter erkannt wird, also z.B. eine 4 statt einer 3 gewählt wird; man hat also jemand anderen am Apparat als man eigentlich gewollt hat.

Die Ursache hierfür liegt meist an einem falsch eingestellten Fliehkraftregler des Nummernschalters. Gerade bei Betrieb des alten Telefons an einer FritzBox führt das oft zu Falschwahlen, da FritzBoxen insoweit besonders "anspruchsvoll" sind. Sie reagieren bei einer nicht korrekt eingestellten Ablaufgeschwindigkeit des Nummernschalters mit der genannten Falschwahl oder einem Abbruch des Wählvorgangs. "Korrekt eingestellt" bedeutet bei Nummernschaltern eines FeTAp 61 oder neuer meist, dass der Ablauf nach der Wahl der Ziffer 0 genau 1,2 Sekunden dauern darf. Dauert dieser Ablauf länger, muss am Nummernschalter meist der Fliehkraftregler nachjustiert werden. Ein anderes Problem kann die Federspannung des Nummernschalters sein.

Beide Probleme sollte man aber nur dann selber versuchen zu beheben, wenn man sich mit der Materie ein wenig auskennt. Denn man kann hier leicht Fehler machen; schlimmstenfalls springt einem die gespannte Feder des Nummernschalters ins Auge. Verletzungsgefahr! Hinweise dazu, wie man den Nummernschalter selber wieder hinbekommt, finden sich in der Telefondatenbank des Telefon Forums (dort unter Einsteigerprobleme > Im Telefon > Nummernschalter). Ganz hilfreich zum Einstieg ist auch dieser Beitrag im Telefon Forum. Zudem gibt es im Telefon Forum viele sehr nette User, von denen manche auch in der Lage sind, Nummernschalter gegen einen kleinen Obulus zu reparieren, wenn man sie freundlich darum bittet.

Alternativ kann man sich einen neuen (in der Regel findet man nur gebrauchte, selten unbenutzte) Nummernschalter im großen Online-Marktplatz bestellen. Als Ersatz-Nummernschalter für einen FeTAp 611 bzw. 795 habe ich ganz gute Erfahrungen mit dem Nummernschalter NrS 61d der Firma Fr. Merk (siehe nachfolgendes Bild 13) gemacht. Ob die aktuell angebotenen Nummernschalter aber (noch) gut funktionieren, kann man leider nur durch Ausprobieren feststellen.


Bild 13 (Nummernschalter NrS 61d, Hersteller: Friedrich Merk Telefonbau AG, München):


Der Aus- und Einbau eines Nummernschalters geht in der Regel sehr einfach und ist auch für Laien gut machbar. Zunächst ist das Telefon zu öffnen. Dann zieht man vorsichtig den Stecker des vorhandenen Nummernschalters von der Platine ab (siehe Stecker in Bild 13 oben). Der Nummernschalter sitzt mit zwei Laschen links und rechts (siehe obiges Bild) in einer Halterung im Telefon, woraus man den Nummernschalter vorsichtig herauslösen muss. Anschließend setzt man den neuen Nummernschalter in umgekehrter Reihenfolge wieder in das Telefon ein und verschließt dieses wieder.


  • Hörerschnur

Die Hörerschnur ist teilweise im Telefonhörer eingearbeitet und verbindet dann spiralförmig (bei den FeTAp-Modellen) oder z.B. mit Baumwolle ummantelt (W48) die im Telefon eingebaute Platine mit Hör- und Sprechkapsel. Gerade in den nicht ummantelten Bereichen der Hörerschnur kann es zu Kabelbrüchen kommen, oder die Kabelschuhe sind nicht mehr richtig befestigt.

Der Aus- und Einbau einer Hörerschnur ist (jedenfalls bei den FeTAp-Modellen) relativ einfach. Zunächst ist der Hörer auf- bzw. die Abdeckungen der Hör- und Sprechkapsel abzuschrauben. Auch muss das Gehäuse des Telefons geöffnet werden. Hier sucht man den Steckplatz der Hörerschnur und zieht den Stecker der Schnur vorsichtig ab (FeTAp-Modelle) bzw. schraubt die Kabelschuhe der Hörerschnur im Telefon ab (W48/W49), ebenso zieht man die Kabelsteckschuhe der Adern von den beiden Kapseln ab (FeTAp-Modelle) bzw. schraubt die Kontaktschuhe von den Kontaktzungen im Hörer (W48/W49) ab. Das neue Kabel wird in den Hörer eingefädelt und mit den beiden Kapseln bzw. den Kontaktzungen verbunden. Im Telefonapparat steckt man den Stecker der Hörerschnur auf seinen vorgesehenen Steckplatz der Platine bzw. schraubt die Kabelschuhe wieder an.

Käuflich erwerben kann man Hörerschnüre in verschiedenen Farben, Formen und Größen, je nach Apparat, zum Beispiel bei der Telefonmanufaktur und bei Fernsprechtechnik.


  • Ersatzhörer

Ein neues Hörergehäuse kann insbesondere bei alten Telefonen aus Bakelit, also z.B. bei einem W48, erforderlich werden, da Bakelit relativ leicht bricht oder spröde wird.

Zu beachten ist, dass beim Kauf eines Ersatzhörers für das W48 unbedingt darauf zu achten ist, ob es sich um das Original-W48 (späte 1940er- bis Anfang der 1960er-Jahre), oder um den Nachbau (späte 1980er- bis Anfang der 1990er-Jahre) handelt, denn beide Varianten sind nicht miteinander kompatibel. So fehlen beim Nachbau im Hörergehäuse die Kontaktzungen für das Hörerkabel (siehe nachfolgendes Bild 14), da dort keine Kapseln mit Flächenkontakten, sondern mit Steckkontakten (wie bei den FeTAp) zum Einsatz kommen.


Bild 14:


Für das Original-W48 gibt es sowohl Handapparatkörper (Leergehäuse) als auch komplette Hörer einschließlich Hörerschnur und Kapseln in schwarz und elfenbeinfarbig bei Fernsprechtechnik. Bei letzterem gestaltet sich der Einbau deutlich einfacher.

Bei der Telefonmanufaktur gibt es auch einen Handapparat für den Nachbau des W48.


  • Zubehör: Zweithörer

An nahezu allen FeTAp der Deutschen Bundespost lässt sich ein Zweithörer anbringen. Dieser ermöglicht das Mithören des Telefonats durch eine weitere Person.

Ein gängiger Zweithörer dieser Zeit ist der ZFH 71 von der Firma Krone (siehe nachfolgendes Bild 15):


Der Anschluss für den Zweithörer befindet sich hinter einer Plastikabdeckung rechts neben den Steckern der Anschlussleitung und der Hörerschnur des Telefons. Daran kommt man, wenn man die darüber liegende, verschraubte Abdeckung entfernt. Zieht man die Plastikabdeckung des Zweithörers ab, kann man den Stecker des Zweithörers hier einstecken. Anschließend die darüber liegende Abdeckung wieder anschrauben. An der verschraubten Abdeckung befindet sich eine Aufnahme für die Halterung des Zweithörers, die man hier anbringen kann (siehe nachfolgende Bilder 16 bis 19):





Der Zweithörer ZFH 71 ist zum Beispiel bei der Telefonmanufaktur, teilweise auch im großen Online-Marktplatz erhältlich.



6. Münztelefone betreiben

Besonders spannend ist es, ein Münztelefon wieder "zum Leben zu erwecken". Gängige Münztelefone außerhalb des öffentlichen Raums (also nicht im Außenbereich - Stichwort Telefonzellen -, sondern in Gebäuden, z.B. in Krankenhäusern, Diskotheken, Gaststätten, Hotels, Vereinsheimen oder sonstigen öffentlich zugänglichen Gebäuden) waren das Clubtelefon 1 (ab 1987), später das Clubtelefon 4 (ab 1990) und zuletzt das Clubtelefon 5 (verschiedene Versionen zwischen 1995 und 2008), welche allesamt von der Deutschen Bundespost bzw. später von der Deutschen Telekom vermietet bzw. verkauft wurden.

Gerade die Clubtelefone 4 und 5 sind auch heute noch häufiger in Kleinanzeigenportalen erhältlich, wobei die Marktpreise je nach Zustand variieren. Vor dem Kauf sollte man sich allerdings einige Gedanken über verschiedene Aspekte machen, damit man den Münzer auch noch sinnvoll betreiben kann. Nachfolgende Ausführungen beziehen sich, soweit nicht anders angegeben, auf ein Clubtelefon 5:

  • Standort: Gerade das Clubtelefon 5 ist aufgrund seiner doch recht massiven Bauweise aus Stahl relativ schwer (ca. 8 kg) und muss mit insgesamt drei 10 mm-Schrauben in der Wand befestigt werden. Es braucht deshalb eine massive Wand, um dieses sicher zu befestigen. Ferner sollte der Router oder die Telefonanlage in erreichbarer Nähe sein.
  • Version: Zudem sollte man beachten, dass nur das Clubtelefon 5 auf Euro umgestellt werden konnte, die Clubtelefone davor funktionieren ausschließlich mit DM-Münzen. Aber Vorsicht: Auch vom Clubtelefon 5 gibt es noch nicht auf Euro umgestellte Versionen. Wird einem ein nicht umgestelltes Clubtelefon zum Kauf angeboten, sollte man sich darüber im klaren sein, dass dieses nur mit DM-Münzen zu betreiben sein wird, da entsprechende Umrüstsätze nicht mehr angeboten werden. Die Nutzung nur mit DM-Münzen dürfte in der heutigen Zeit keinen großen Spaß mehr machen.
  • Anschluss: Das Gute vorweg: Das Clubtelefon 5 funktioniert auch mit MFV, lässt sich daher an praktisch jeden modernen Router anschließen. Hierzu braucht es nur eine einfache, zweiadrige Telefonleitung (a und b), welche am RJ11- oder TAE-Anschluss des Routers angeschlossen wird. Nachteil: Da das Clubtelefon 5 über keine eigene Stromversorgung verfügt, muss der im Münzer befindliche Goldcap-Kondensator über die Telefonleitung geladen werden, damit das Telefon über genügend Energiereserven verfügt, d.h. das Clubtelefon 5 bezieht seine Energieversorgung über den Router bzw. die Telefonanlage. Dies kann evtl. dann ein Problem darstellen, wenn die RJ11- oder TAE-Buchse des Routers nicht über die benötigte Spannung verfügt. Eine allgemeingültige Aussage ist hierzu jedoch nicht möglich, im Zweifel muss man ausprobieren! Positiv kann ich aber bestätigen, dass die RJ11-Buchsen der FritzBox 7170 ebenso ausgereicht haben wie die TAE-Buchse einer Auerswald COMpact 5010 VoIP ISDN-Telefonanlage.
  • Inbetriebnahme: Vor dem erstmaligen Gebrauch ist es zwingend erforderlich, den o.g. Goldcap-Kondensator aufzuladen. Zunächst muss man deshalb die Telefonleitung korrekt zwischen Router und Münzer anschließen. Danach ist der Hörer auszuhängen, damit der Energiespeicher geladen wird. Hier muss man ggf. mehrere Minuten warten, bis im Display "Minimum 0,20 €" bzw. "Minimum 0,30 DM" erscheint. Erst dann ist der Münzer betriebsbereit.
  • Programmierung: Die komplizierteste Phase ist schließlich die korrekte Programmierung des Münzers. Warum? Nun, man möchte ja schließlich der Anlage mitteilen können, wieviel der Nutzer mindestens einwerfen muss, wie lange die Takte dauern sollen und wie viel pro Takt zu zahlen ist. Dies muss man für jede Rufnummerngasse getrennt einstellen. Solche könnten z.B. sein: Ortsgespräche (Rufnummern, die mit 1-9 beginnen), Ferngespräche national (Vorwahl 02 bis 09), Mobilfunknummern (Vorwahlen 015, 016 und 017) und Auslandsgespräche (Vorwahl 00). Um die Programmierung zu beginnen, muss man zunächst den Schlüssel für das Münzfach einstecken und komplett herumdrehen, so dass das Münzfach aufgeht. Im Menü erscheint sodann Einstellprogramm. Ab hier muss man sich mit den verschiedenen Tasten des Münzers durch die Menüs hangeln, um Einstellungen zu ändern. Das ganze ist relativ kompliziert, weil sehr verschachtelt. Am besten befolgt man hierzu haargenau die Anleitung des Clubtelefons: https://www.telekom.de/hilfe/downloads/clubtel_5_euro.pdf.
  • Gebührenimpuls?
Die Thematik, wie an einem modernen VoIP-Anschluss Gebührenimpulse übertragen werden können, ist tatsächlich die am schwierigsten umzusetzende. Das Problem: Früher musste man, wenn man ein Münztelefon wie z.B. ein Clubtelefon betreiben wollte, bei der Bundespost bzw. später bei der Telekom einen gebührenpflichtigen 16 kHz-Zählimpuls beauftragen, damit das Clubtelefon die Gespräche richtig abrechnen konnte. Ohne diesen Zählimpuls würde der Münzer nach Beendigung des Telefonats die eingeworfenen Münzen einfach wieder herausgeben, da kein Impuls empfangen wurde. In der heutigen Zeit schaltet allerdings weder die Telekom noch irgendein anderer Netzbetreiber einen solchen Zählimpuls auf. Es gibt ihn in Zeiten von VoIP schlichtweg nicht mehr. Wie kann also eine Lösung für dieses Problem aussehen?

- Möglichkeit 1 (weniger Aufwand, aber nicht so schönes Ergebnis): Man definiert im Clubtelefon 5 Nummerngassen mit "normalem Selbsttarif" oder mit "erweitertem Selbsttarif" (um dies zu programmieren siehe die o.g. Anleitung ab Seite 31). Anstelle der Kassierung mit 16 kHz-Tarifimpulsen wird die Kassierung hierbei für einzelne Rufnummern/Rufnummerngassen durch einen im Clubtelefon 5 erzeugten Takt gesteuert. Beim "erweiterten Selbsttarif" gibt es zusätzlich die Möglichkeit, Minimum und Einheit getrennt einzustellen. Der Nachteil bei dieser Lösung: Die Kassierung beginnt dann immer erst nach ca. 30 Sekunden, auch wenn das Gespräch schon vorher aufgebaut wurde und auch dann, wenn bis dahin überhaupt kein Gespräch zustande gekommen ist, also man immer noch darauf wartet, dass auf der Gegenseite abgenommen wird. Zusammengefasst: Nicht wirklich schön.

- Möglichkeit 2 (deutlich mehr Aufwand, aber gutes Ergebnis): Die Nutzung einer speziellen ISDN-Telefonanlage, die in der Lage ist, 16 kHz-Zählimpulse zu erzeugen. Hier kann ich die Auerswald COMpact 5010 VoIP empfehlen, eine (etwas teurere) Alternative ist die Auerswald COMpact 5020 VoIP. Diese beherrschen das Verfahren "Soft-LCR 4.0" und sind nur noch gebraucht erhältlich. Man verbindet dabei die Auerswald über den S0-Port (S0-/UP0-Port 1) über ein ISDN-Kabel mit dem S0-Port der FritzBox (in meinem Fall eine 7170) und richtet die Auerswald in der FritzBox als ISDN-Telefonanlage ein. Das Clubtelefon 5 wird an einem der TAE-Anschlüsse der Auerswald (z.B. Nr. 20) angeschlossen und in der Konfigurationsoberfläche der Telefonanlage als interner Teilnehmer angelegt. Zunächst macht man in der Auerswald die normalen Grundeinstellungen, insbesondere müssen die MSNs eingetragen werden, also die "ISDN-Rufnummern", die man der Telefonanlage in der FritzBox 7170 zugewiesen hat. Dann nimmt man noch einige besondere Einstellungen vor, die den nachfolgenden Screenshots entnommen werden können:







Die im nachfolgenden Bild zu sehenden "Netze" habe ich so für mich selbst angelegt. Man kann hier auch davon abweichende Rufnummerngassen definieren, bei Bedarf auch für das Ausland:


Abschließend muss man für jede Rufnummerngasse den Tarif einstellen (unter Hauptanbieter, Preis pro Minute - nicht pro Takt! - bei mir 0,20 €, Taktdauer - bei mir 30/30). In meinem Beispiel werden also für nationale Ferngespräche pro Minute 0,20 € fällig, mindestens jedoch 0,10 € pro 30 Sekunden:


Wichtig: Nimmt man Einstellungen in der Auerswald vor oder ändert diese, sollte man zum Überprüfen den geänderten Einstellungen immer etwas Zeit geben, bis diese im Clubtelefon ankommen. Es empfiehlt sich dabei, nach jeder Änderung die Telefonanlage zu rebooten (unter Administration > Firmwareupdate/Neustart im Konfigurationsmenü zu finden).


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Kommentare / Fragen

Stephan (Webmaster)
11.10.2024 19:02

Hallo Robin,

im Moment tendiere ich zu den Kapseln im Hörer als Ursache, vor allem die Sprechkapsel. Könntest Du mal am Hörer die beiden Abdeckungen abschrauben und nachsehen, was für Kapseln verbaut sind (auf den Kapseln sieht man entsprechende Aufdrucke, dazu aus dem Hörer herausnehmen). Sind die Kabel korrekt an den Kapseln angeschlossen? Mache mal Fotos davon und schicke mir diese per E-Mail (siehe unter Impressum); hier in der Kommentarspalte kann man leider keine Fotos einstellen.

Grüße, Stephan

Robin
11.10.2024 16:55

Hallo Stephan,

das Telefon ist alt, von der Oma. Liegt schon über 10 Jahre hier rum, bis dahin hats glaube ich funktioniert. Ist ne Fritz Box 7490. Kabel hab ich nochmal kontrolliert, sollte passen. An der Fritz Box selbst habe ich das Kabel nicht geprüft, da SIe ungeöffnet scheint. Also Original. Es ist ein FeTap 612-2.

Dankeschön

Stephan (Webmaster)
05.10.2024 17:50

Hallo Robin,

da werden ein paar zusätzliche Informationen benötigt. Hat das Telefon zuletzt sicher irgendwo funktioniert? Wenn das nicht sicher ist, kann das Problem theoretisch im Telefon selbst zu suchen sein…, Stichwort Sprechkapsel, evtl. Hörkapsel defekt bzw. überhaupt richtig angeschlossen?
Um welches Telefon handelt es sich? An welchem Router ist das Telefon angeschlossen? Wurde das Kabel korrekt an den TAE-Adapter nach Anleitung angeschlossen?

Viel Erfolg bei der Fehlersuche.

Grüße
Stephan

Robin
05.10.2024 16:27

Moin, Danke für die tolle Anleitung. Ich habe mir den TAE Steckerbausatz über Amazon bestellt. Das Telefon klingelt auch, man hört aber nichts. Weder sprechen noch hören funktioniert. Wer hat eine Idee?

Jens
11.09.2024 22:01

Die Seite hat mir super geholfen, mein w48 an meine fritzbox 7430 anzuschließen. Telefonieten funktioniert wunderbar ohne konverter, offenbar unterstützt meine 7430 IWV. Vielleicht hilft es jemandem weiter.
Viele Grüße
Jens

Stephan (Webmaster)
09.07.2024 13:18

Hallo Carlos, das ist schon ziemlich speziell und da kann ich Dir leider nicht weiterhelfen. Versuche es doch mal im Forum für alte Telefone, dort sind viele unterwegs die sich vielleicht damit auskennen.

Viele Grüße, Stephan

Carlos
07.07.2024 16:35

DDR Tastenwahlblock an W48 anschließen!

Kabel: weiß, braun, grün, gelb.

Wählt sauber, aber das Freizeichen bleibt und es gibt keine Verbindung.

Wie bekomme ich das Freizeichen weg und eine Verbindung?

MfG

P.S.
Der Post-Tastenblock Funktioniert einwandfrei und parallel zur Wählscheibe.

Stephan (Webmaster)
01.07.2024 14:37

Hallo Julien,

ich würde an Deiner Stelle erst mal prüfen, ob das Ganze nicht möglicherweise am Router liegt. Es könnte sein, dass das Problem z.B. an einer FritzBox gar nicht auftritt. Dafür spricht, dass das Telefon beim Techniker ganz normal geklingelt hat. Den Vodafone-Router kenne ich leider nicht, kann dazu also nichts sagen. Wenn es am Router liegen sollte, würde eine dazwischengeschaltete FritzBox wahrscheinlich Abhilfe schaffen. Wenn es eine hinreichend alte wäre, könnte auch der Konverter entfallen.

Die von Dir weiter genannten Punkte würde ich erst abklären, wenn man den Vodafone-Router als Ursache ausschließen kann.

Viele Grüße Stephan

Julien
01.07.2024 01:18

Hallo Stephan. Echt ein klasse Beitrag.
Ich schlage mich schon seit einiger Zeit mit einem Problem mit meinem Fetap 611-1 b herum. Vielleicht hast du ja einen Tip für mich... Angeschlossen ist das Telefon bei mir über einen IWV-Converter von der Telefonmanufaktur an einem Vodafone-Router. Telefonieren selbst funktioniert einwandfrei, aber das Gerät klingelt bei eingehenden Anrufen selbst auf voller Lautstärke nicht bzw. kaum hörbar. Wenn ich das Gerät um 90° kippe hört man dann das klingeln recht deutlich. Die Weckereinheit selbst hatte ich schon getausch, was kurzfristig Abhilfe schaffte, besonders laut wars aber trotzdem nicht..
Das Telefon wurde vor nicht allzu langer Zeit bereits von einem Techniker überholt, das leise (bzw. mitlerweile nicht mehr hörbare) klingeln ist leider geblieben - laut Aussage des Technikers klingelte das Telefon bei ihm einwandfrei.

Leider bin ich kein Profi auf dem Gebiet; Nach meiner Internetrecherche könnte es ein zu geringer anliegender Strom, der Kondensator oder der Dauermagnet im Wecker sein, den ich mit mäßigem Erfolg aber ja bereits getauscht habe.

Ich würde mich über einen Tip sehr freuen :-)
Liebe Grüße, Julien

Stephan (Webmaster)
24.06.2024 21:10

Hallo Jörg,

das ist schon sehr speziell. Ich habe so etwas noch nicht versucht. Gehe mal ins Forum für alte Telefone. Dort gibt es bestimmt Leute, die dazu etwas sagen können.

Viele Grüße
Stephan

jörg
24.06.2024 16:55

Kaum macht man's Richtig, geht's.
Zumindest kann ich angerufen werden und habe ein Amt.
Nur raustelefonieren geht auch mit der App DTMF Tone Generator nicht.
Hat evtl schon mal jemand versucht die Wählscheibe an ein Arduino anzuschließen und dann aus den Impulsen Töne zu generieren?

Stephan (Webmaster)
15.06.2024 10:12

Hallo Jörg, ja das ist ein 6-poliger Anschluss. Auf den kann man normalerweise auch einen AS4-Stecker stecken, und zwar auf die Pins 1-4. 5 und 6 werden dabei nicht benötigt. Die sauberste Lösung wäre dementsprechend, ein AS4/TAE oder RJ11-Kabel zu kaufen. Beim Anlöten müssten zwei Adern (a und b) an die Pins 1 und 2 des 6-poligen Steckers im Telefon. Welche Aderfarbe das beim Cat5a-Kabel ist, kann ich nicht genau sagen, da diese oftmals unterschiedlich belegt sind. Üblicherweise sind das die beiden mittleren. Da die Adern bei den Netzwerkkabeln relativ dünn sind und leicht brechen, würde ich aber vom Löten abraten und gleich ein vernünftiges Kabel kaufen.

Viele Grüße Stephan

Jörg
15.06.2024 09:19

*Kann zusammen mit dem anderen Kommentar veröffentlicht werden*
In diesem Video ab Zeitstempel 6:13 ist der 6polige Anschluss zu sehen...

https://www.youtube.com/watch?v=nWAbzO2NUZE

Jörg
15.06.2024 09:11

Hallo Stephan,

Danke für die Nachricht.
ja, es ist definitiv ein 611-2a (darunter steht 4.80 B) Die Pins sind auch in 2x3 angeordnet nicht wie bei den AS7 Stecker. und die Reihenfolge auf der Platine ist 6-1-2-3-4-5 (wobei die 6 über einen Kondensator mit C1 der Glocke verbunden ist.. ) Hilft das evtl. schonmal weiter?
Dann such ich nochmal weiter nach ein Schaltplan, um zu vergleichen welcher Pin bei mir evtl. aus ein AS7 Kabel passen würde.

Stephan (Webmaster)
14.06.2024 20:54

Hallo Jörg,

bist Du sicher, dass Du ein FeTAp 611 hast? Dieses hat eigentlich nur einen Steckplatz mit 4 Anschlussfahnen (Pins), da das 611 ein normales Nebenstellentelefon ist. Könnte es sich nicht um ein 615 handeln? Dieses hat 7 Pins. Ein Modell mit 6 kenne ich nicht, schließe aber nicht aus, dass es so etwas gibt. Je nachdem, um was für ein Telefon es sich handelt, ist der Anschlussplan anders. Leider gibt es auch ganz unterschiedliche RJ11-Belegungen, so dass eine allgemeingültige Aussage schwer ist. Normalerweise braucht man zum Telefonieren nur 2 Pins, a und b. Je nach Belegung des RJ11-Steckers wären Ader 3 und 4 oder 4 und 5 des RJ-11-Kabels richtig.

Meine ehrliche Meinung: Kauf Dir ein passendes RJ11/AS4-Kabel, wenn es ein normales 611 ist. Wenn ein anderer Steckertyp als AS4 im Telefon vorhanden ist, müsste man noch mal schauen.

Viel Erfolg!

Grüße Stephan

Jörg
14.06.2024 17:03

Hallo Stephan,

toller Beitrag. Ich versuche gerade ebenfalls ein FeTaP 611-2a an meine 7590 anzuschließen.
Leider hab ich das Analoge Kabel nicht mehr... Das Telefon selber hat 6 Anschlüsse und ich würde gerne ein CAT5a-Kabel anlöten mit einem RJ11-Stecker.
Kannst du mir sagen, wie die Pinbelegungen wäre von den 6 Pins am Telefon auf den RJ11-Stecker, der anschließend in die FritzBox7590 kommt? alles dazwischen wäre ja nur Weiterleiten des Signals....
Viele Grüße
und vielen Dank im Voraus.

Jörg

Johannes
16.02.2024 14:40

Hallo Stephan,

vielen Dank für deine rasche Nachricht. Ich hab mich in den letzten Tagen noch einmal selbst auf Fehlersuche begeben. Dabei sind mir an der Unterseite der Platine 3 defekte Leiterbahnen aufgefallen. Mit Lötkolben und passenden Kabeln hab ich die Leiterbahnen wieder repariert. Nun gehen auch Hör- und Sprechkapsel wieder wunderbar.

Viele Grüße
Johannes

Stephan (Webmaster)
09.02.2024 16:44

Hallo Johannes,
so aus der Ferne ist das schwierig zu beurteilen. Weitere mögliche Fehlerquellen wären: Hörerkabel nicht richtig angeschlossen oder Kabelbruch im Hörerkabel, Transistorsprechkapsel (welche wurde gekauft?) defekt oder nicht richtig angeschlossen. Was ist mit der Hörkapsel? Manchmal wurden auch Sprechkapseln in die Hörmuschel geschraubt oder umgekehrt. Am besten wären aussagekräftige Fotos des Telefons von innen sowie des aufgeschraubten Hörers (geht hier in der Kommentarspalte leider nicht, deshalb bitte per Mail). Hast Du mal versucht, das Telefon direkt an der FritzBox (ohne Konverter) anzuschließen? Zumindest sollten dann eingehende Anrufe problemlos gehen.

Viele Grüße
Stephan

Johannes
09.02.2024 14:18

Hallo Stephan,
ich möchte ein FeTAp 611-2 an eine Fritzbox 7530 anschließen. Dafür hab ich mir den Rainer Konverter digital mit Zusatzfunktionen bestellt. Wenn ich anrufe klingelt das FeTAp und nimmt den Anruf auch mit abnehmen des Hörers an, allerdings höre ich nichts aus dem Hörer und der Angerufene kann mich ebenfalls nicht hören. Da noch ein Kohlesprechkapsel verbaut war, hab ich mir mit dem Konverter gleich einen Transistorsprechkapsel mit gekauft. Also dürfte es eigentlich nicht an der Kapsel liegen. Das Hörerkabel sowie das Telefonanschlusskabel, hab ich ebenfalls auf Stromfluss durchgemessen und sollten demnach funktionieren. Ich habe das FeTAp geöffnet um vielleicht einen Fehler zu sehen, aber ich kann nichts erkennen. Bin aber auch kein Fachmann in Elektronik. Vielleicht kannst du mir da weiterhelfen?

Viele Grüße
Johannes

Marc
26.01.2024 12:36

Hallo Stephan,
Beide Telefone verhalten sich identisch. Nimmt man den Hörer ab, habe ich ein Freizeichen, beginne ich zu wählen, höre ich im Hörer nicht das typische rattert sondern ganz leise, weiterhin ein Freizeichen.
Telefonate empfangen ist kein Problem.
Ob eines der Telefone vorher sicher funktioniert hat weiß ich leider nicht.
Leider habe ich kein anderes Telefon zum ausprobieren, dann versuche ich es mal mit dem Konverter, vielleicht klappt es ja damit.
Jedenfalls vielen Dank für die schnelle Antwort.

Marc

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